Wir haben Katharina und Matthias Schöpf in Kematen/Tirol auf ihrem Erbhof “ Ruetzhof “ besucht, um ihre „Michlfelder Almochsen“ in der Winterlandschaft zu fotografieren, bevor diese im Sommer wieder auf die Alm zur Sommerfrische wandern. Wir waren fasziniert von den wunderbaren Tieren und dem Umgang der Bauernfamilie mit diesen. Ganz ehrlich: Wenn man mit der Kamera hinter die Absperrung für die Tiere klettert und diese dann auf dich zu rennen, kann es anfangs ein mulmiges Gefühl sein. Aber die Tiere sind liebenswürdig, schön und zutraulich. Ehrlich: zum Verlieben! Und JA – wir sind Fleischesser – aber immer mehr mit dem Bewusstsein, was hinter dem Stück Fleisch steckt. Dieser Besuch hat uns veranlasst nachstehende Gedanken nieder zu schreiben. (Die Adresse und Kontaktdaten des Ruetzhofs findet ihr am Ende des Artikels und unter manchen Bildern)

Der Umgang mit Fleisch hat Respekt verdient! Es war einmal ein Lebewesen, welches uns ernährt!
Vielleicht ist es noch nicht in allen Köpfen von uns Konsumenten bzw. Genussmenschen verankert: Das Rindsschnitzel, der Burger, die Rindsrouladen, die Ochsenschleppsuppe und vieles mehr waren irgendwann ein schönes Lebewesen in schöner Natur und in einer Familiengemeinschaft mit Artgenossen. Meist mit einem liebenswerten Charakter, wurden diese Lebewesen gefüttert, gehegt, gepflegt und da und dort auch als Fotomotiv für Tourismuswerbung verwendet. Sobald es im Handel und in der Gastronomie perfekt zu- und aufbereitet präsentiert wird, wird dieses Lebewesen anonym. Die meisten denken an den Genuss und nicht wem sie diesen Genuss zu verdanken haben.
Das Geheimnis im Genuss sind die wunderbaren Almochsen, die von verantwortungsbewußten Landwirtinnen und Landwirten in leidenschaftlicher Arbeit aufgezogen werden. Züchtung, Haltung, die Fütterung, der Transport und auch die Schlachtung unterliegen einer strengen Wertschöpfungskette.

Nicht nur eine gentechnikfreie Fütterung und die 100%ig artgerechte Haltung garantieren die feine Maserung und die beste Qualität des Fleisches. Ausschlaggebend ist auch der lange Sommeraufenthalt auf der Alm – die verdiente Sommerfrische für die Ochsen.
Ein Leben ohne Landwirtschaft? Die apokalyptische Vorstellung!
Jetzt stellt sich die Frage: Ist es nicht längst an der Zeit, den Landwirtinnen und Landwirten unseren große Anerkennung entgegenzubringen? Ist es nicht Zeit den Tieren gegenüber – generell allen Lebewesen, welche auf unseren Tellern landen – höchsten Respekt zu zollen? Sind wir es uns nicht selbst wert, dass wir uns besser und hochwertiger ernähren und die Wertschöpfungskette in eine bessere Richtung drehen? Für ein Fahrzeug, ein neues Mobiltelefon, neue Sportartikel, ist vielen nicht zu teuer – aber wehe man bekommt nicht das billigste Fleisch – welches fast immer mit Tierleid, langen Transportwegen und Massentierhaltung verbunden ist.
Zum Nachdenken für die Gastronomie und den Tourismus: Wenn es keine Bauern mehr gibt, wenn Almen nicht mehr bewirtschaftet werden, wenn die Qualität der Lebensmittel nachläßt, dann werden auch die Gäste ausbleiben.
Kontakt zur Bauernfamilie:
Katharina und Matthias Schöpf / Michelfeld 1 / A – 6175 Kematen Mobil: +43 650 9666889E-Mail: ruetzhof@gmail.com
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Michelfeld 1,
A – 6175 Kematen
Mobil: +43 650 9666889
E-Mail: ruetzhof@gmail.com
Text & Bilder: www.knapp-storytelling.com // Nadja & Christian Knapp