Die weltweit erste Destination des Projektes Slow Food Travel startet im Frühjahr 2016 in Kärnten! Eine überglückliche Barbara van Melle, Leiterin von Slow Food Wien, und stolzer Christian Kresse, Geschäftsführer der Kärnten Werbung, präsentierten am 3. März 2016 die weltweit erste Slow Food Travel Destination in der Wiener Markterei.
Reisen ist immer ein kulinarisches Ereignis
Das Gailtal und Lesachtal im Westen Kärntens bietet eine Reise hinein in die Täler, hinein in die kleine Kulinarikszene und direkt zu den Menschen, die dahinter stehen! In diesem Teil des südlichsten Bundeslandes Österreichs hat jedes Tal seine eigenen Rezepte mit Einflüssen aus der romanischen, böhmischen und auch slowenischen Küche. Das Konzept von Slow Food Travel schien wie gemacht für diese Region! Für die einzelnen Lebensmittelhandwerker, die mit ihrem überlieferten Wissen und altem Handwerk wie Brot backen, Käse produzieren, Bier Brauen oder Gailtaler Speck herstellen, teilnehmen war sofort klar: Das wollen wir sein! Slow Food Travel Alpe Adria ist eine Bühne für kleine Produzenten und stillt den Hunger Reisender nach ursprünglichen Genusserlebnissen.

Das Konzept Slow Food Travel samt Handbuch
Kärnten und Slow Food International erarbeiteten am Pilotprojekt Slow Food Travel Alpe Adria die Basis für das weltweit geplante Reise-Konzept, aus dem eine internationale Community entstehen soll. In einem Handbuch werden die Kriterien für Slow Food Travel generisch so zusammengefasst, dass sie international für alle Regionen umsetzbar sind. Nachhaltige touristische Produkte und Dienstleistungen, aber auch das Einbinden der Reisenden in die Lebensmittelproduktion steht im Mittelpunkt und soll eine andauernde Wertschöpfung in der Destination sichern. Schon jetzt beginnen die Bauern wieder, in den Bergen Kärntens Korn anzubauen.
Das köstlichste Eck von Kärnten
Slow Food Travel Reisende genießen ein buchbares Angebot mit dem Geschmack, der Kindheitserinnerungen weckt: Der Frühstückstisch ist gedeckt mit regionalem Käse, Schinken, Bio-Eiern, Kräutertees, Sauerteigbrot, Handsemmeln, frischer Bauernbutter und hausgemachten Marmeladen.
Speckseminare im Hotel-Restaurant Biedermeierschlössl Lerchenhof in Hermagor lassen in alte Traditionen der Speckerzeugung eintauchen. Ein Mühlenwanderweg und Brotbackkurs im Lesachtal lädt zum gemeinsamen Erleben und Backen des berühmten Lesachtaler Brotes in den Brotbackstuben der Bergbauernhöfe ein.
In Würmlach bittet Sepp Brandstätter zu Führungen und Verkostungen von „weißem Landmais“, einer alten hochwertigen Maissorte. Kochworkshops mit Landmais werden von Haubenköchin Sissi Sonnleitner in Mauthen und Gudrun und Ingeborg Daberer im Gasthof Grünwald in St. Daniel angeboten.
Am Bergbauerndorf der Familie Zankl in Stollwitz in Dellach im Gailtal erhält der Slow Food Reisende Einblick in die Käseproduktion, die in reiner Handarbeit und aus Bio-Heumilch der hofeigenen Kühe abläuft.
Gailtaler Honigspezialitäten bietet die Imkerei Zwischenbrugger in Dellach, die auch zur Verkostung von Honiglikör einlädt.

Kärntens Täler „slow food“en schon
Slow Food Travel stärkt und belebt die beiden Kärntner Täler schon jetzt. Ein beeindruckendes Bespiel dafür ist die Bäckerei Matitz in Kötschach-Mauthen. Wie in vielen Backstuben Österreichs ging auch hier im Zuge der Industrialisierung handwerkliches Wissen verloren, ersetzten Fertigmischungen den Natursauerteig. Das Projekt Slow Food Travel Kärnten bewirkte eine Kehrtwende und Umdenken: Bäckermeister Thomas Matitz ist der erste, der die im Projekt vorgesehenen Schulungen durchlaufen hat, Brote und Gebäck bäckt er seit zwei Monaten rein handwerklich. Zusätzlich entstanden neue Brotkreationen in Kooperation mit anderen Produzenten der Region, so wie etwa das „Weiße Landmaisbaguette“ mit dem Maisbauern Sepp Brandstätter. Wie erfolgreich die Rückkehr zum Handwerk und Zuwendung zur Tradition ist, bestätigen die Verkaufszahlen der Bäckerei und die Tatsache, dass durch die gestiegene Nachfrage sogar zwei neue Arbeitsplätze in der Backstube geschaffen werden konnten.
Slow Food Travel, ein großartiges Projekt mit ebensolchen Menschen, die mit Herzblut bei der Sache sind, beginnt jetzt!

Über Slow Food
»Fast Food hat im Namen von Produktivität und Rendite unser Leben verändert und bedroht unsere Umwelt. Slow Food ist die richtige und zeitgemäße Antwort. In der Weiterentwicklung des Geschmacks liegt die wahre Kultur, nicht in seiner Verarmung. Hier kann der Fortschritt dank eines internationalen Austauschs von Geschichten, Wissen und Projekten seinen Anfang nehmen. Slow Food sichert uns eine bessere Zukunft. Slow Food ist eine Idee, die viele befähigte Anhänger braucht, damit aus der (langsamen) Regung eine weltweite Bewegung wird, deren Symbol eine kleine Schnecke ist.« (aus: Das Manifest von Slow Food International, verabschiedet auf der Gründungsversammlung der Internationalen Slow Food Bewegung. Paris, 9. Dezember 1989)
Fotos: © Kärnten Werbung/Herbert Lehmann, Brigitta Mesenich