Wir waren zu Besuch in Kematen, am Bauernhof des Viktor Feichtner vom „Kassl-Hof“ in Tirol – der sich mit Leib und Seele der ehrlichen, nachhaltigen Mutterkuh-Landwirtschaft verschrieben hat. Auch er hat – wie viele Landwirtinnen und Landwirte – mit dem vielerorts unverhältnismäßigen, billigen Konsumverhalten zu kämpfen.
Wir haben einige Bilder von seiner Stallarbeit eingefangen und wollen mithelfen, das Verständnis für die Landwirtschaft in unserem Land zu erhöhen.
Gedanken zum Thema:
Voller Stolz wurde eine Einladung nach der anderen zu einem „besonderen“ Grillabend ausgesprochen. Auf vielen Speisekarten wurde auch stolz auf die Herkunft der Kalbsschnitzel und der Steaks hingewiesen. Und man hatte keinen Genierer die Herkunft der „Fleischspezialitäten“ zu nennen: Argentinien oder Brasilien – Hauptsache Südamerika! In diesen Breitengraden kommen die Tiere in sogenannte „Feedlots“, in denen sie mit Korn, Soja und Wachstumshormonen gemästet werden. Pro Tag sollen sie ca. 1,5kg zulegen! Zu dieser Schlachtbetrieb-Industrie kommt dann noch der Transport um dann entweder – im besten Fall – zum gleichen Preis wie unser heimisches Qualitätsfleisch oder als eben als Billigimport in den Regalen zu landen. Das ist schlimm – vor allem auch deshalb, weil wir in Österreich – in unserem Fall in Tirol – einfach wirklich ehrliche Landwirte haben, die sich um ihre Tiere kümmern. Das Gute daran – wie wir meinen – ist, dass sich das Image dieser „Fleischmarken“ im Sinkflug befindet und immer mehr Konsumenten und Gastronomen auf heimische, beste Qualität setzen.
Der Ausweg und die Verpflichtung der Konsumenten und der Gastronomen: Fleisch aus Muttertierhaltung!

Ab und zu – und gut, dass es öfter geschehen wird – kommt Rindfleisch bei uns aus der sogenannten Muttertierhaltung. Hier werden Kälber und Kühe im „Familienverband“ wirklich artgerecht leben. Die Kühe und Kälber fressen frisches Gras und Kräuter vom Feld oder im Sommer auf der Alm. Die Kälber saugen direkt am Euter der Muttertiere. Die Felder, Wiesen und Almen werden dadurch schonend und nachhaltig genutzt und gepflegt. Im Winter sind die Tiere in den meisten Fällen in einem Freilaufstall und genießen regelmäßige Freizeitunterhaltung im Freien.
Wir sind der Ansicht, dass jeder von uns, darauf achten sollte, woher das Fleisch kommt – wir sind es einerseits unseren Bäuerinnen und Bauern, uns selbst und der Natur schuldig.
Zum Nachdenken ein Thema, welches dazu gehört: Was würde aus dem Tourismus werden, wenn Bauern die Almen nicht mehr bewirtschaften würden? Woher sollten die schönen Werbebilder kommen? Welche positiven Klischees sollten Gäste anziehen?





Bericht von Nadja & Christian Knapp // www.knapp-storytelling.com